Ektoparasiten
Ektoparasiten sind beispielsweise Läuse, Flöhe, Räudemilben, Zecken, Haarlinge und Haarbalgmilben.
Die Parasiten saugen entweder das Blut der Ziegen oder fressen ihre Hautschuppen. Dadurch entsteht bei den Tieren ein Juckreiz. Daher scheuern sich die betroffenen Ziegen gerne. Dies kann zu teilweisem Fellverlust führen. Außerdem ist das Verhalten der Tiere generell sehr unruhig.
Die Ziege muss dann von den Halter*innen besprüht werden. Das sollte am besten sofort geschehen, nachdem man den Parasitenbefall festgestellt hat. Empfehlenswert ist, die ganze Herde zu behandeln und auch die Stallgeräte und den Stall selbst zu reinigen.
Endoparasiten
Endoparasiten sind beispielsweise Magen-Darm-Würmer, Lungenwürmer, Bandwürmer, Leberegel und Kokzidien.
Die Erreger dieser Parasiten kommen über das Weidefutter in den Körper der Ziegen. Dort entwickeln sie sich dann zu Würmern. Sie schädigen die Tiere, indem sie ihnen Blut- oder Gewebeflüssigkeit oder Nahrung entziehen. Die Eier, die die Würmer produzieren, husten die Ziegen aus oder scheiden sie aus.
Wenn Ziegen unter einem Wurmbefall leiden, verringern sich ihre Abwehrkräfte. Daher sind sie auch für andere Krankheiten anfälliger. Vorbeugend kann man die Tiere zwei- bis dreimal jährlich entwurmen.
Bandwürmer
Bandwürmer betreffen hauptsächlich Ziegenlämmer. Erwachsene Ziegen bauen eine gewisse Immunität dagegen auf. Die Würmer kann man im Kot gut sehen. Sie werden über die Moosmilben verbreitet. Deshalb ist es schwierig, den Bandwurm von der Weide zu vertreiben. Anzeichen eines Bandwurmbefalls sind Durchfall oder Verstopfung, Abmagerung und ein aufgeblähter Bauch.
Kokzidien
Die Kokzidien befinden sich in der Darmschleimhaut und können dort starke Blutungen verursachen. Diese führen nach kurzer Zeit zum Tod. Ein Hinweis für einen Kokzidienbefall sind mit Schleim überzogene Kotperlen. Außerdem sind die betroffenen Tiere matt und appetitlos und um den After sehr verschmutzt. Vor allem Lämmer haben auch einen wässrigen, grünlich oder blutigen Durchfall. Kokzidien vorbeugen kann man hauptsächlich mit Hygiene: frische Einstreu und saubere Futtertröge.
Leberegel
Die Gefahr für Ziegen, den Leberegel aufzunehmen, ist im August am größten. Der Leberegel geht durch die Leber und legt dann in den Gallengängen seine Eier. Über den Kot gelangen die Eier dann auf die Wiese. Dort entwickeln sich daraus Flimmerlarven. Diese Larven dringen in Schnecken ein und werden dort ansteckend. Die Ziege nimmt die Larven dann beim Fressen des Grases auf. Zwischen der Ansteckung und der Ausscheidung der Eier, die man im Kot dann sehen kann, vergehen circa drei Monate.
Infizierte Ziegen zeigen wenig Appetit und wenig Leistung, sie sind schwach, knirschen mit den Zähnen und haben Durchfall.
Lungenwürmer
Lungenwürmer sind fadenförmige Parasiten und schädigen Lunge und Darm. Ziegen, die diese in sich tragen, leiden an Atemnot, Husten und Nasenausfluss. Wenn diese Symptome chronisch werden, können sie sich zu einer Lungenentzündung entwickeln. Befallene Tiere werden mit einem Wurmmittel behandelt. Vorbeugen kann man diesen Parasiten, indem sich die Ziegen auf gesunden Weiden aufhalten.
Magen-Darm-Würmer
Magen-Darm-Würmer kann man vorbeugen, indem öfters die Weide gewechselt wird und Wurmkuren sowie Kotuntersuchungen durchgeführt werden. Oft umgetriebene und laubfressende Ziegen weisen seltener einen Wurmbefall auf. Ein starker Wurmbefall kann bei Ziegenlämmern zum Tod führen.