Ziegenfutter

Erwachsene Ziegen benötigen 5 – 15 Liter Wasser pro Tag. Die genaue Menge hängt vom Wassergehalt des Ziegenfutters, der Außentemperatur und der produzierten Milchmenge ab. Ziegen sollen zweimal am Tag gefüttert werden – am Morgen und am späten Nachmittag. Damit genug Zeit zum Wiederkäuen bleibt, wird nicht am Abend gefüttert.

Nahrungsmittel der Ziegen

Heu ist das Grundnahrungsmittel der Ziegen. Es besteht aus trockenen Gräsern, Leguminosen (Klee- und Wicke-Arten) und krautigen Arten (Kamille und Flockenblume). Daneben gibt es auch Laubheu, das vor allem im Winter abwechselnd mit Wiesenheu verfüttert wird. Dieses setzt sich aus getrockneten Blättern von Laubbäumen (Pappel, Weide, Linde) zusammen.

Saftfutter füttern Halter*innen oft ergänzend. Das sind beispielsweise Futterrüben, Äpfel, Möhren oder Futterkartoffeln. Zuckerrüben lassen die Milchleistung zurückgehen.

Manchmal wird auch Kraftfutter zur Ergänzung gefüttert. Darunter versteht man gequetschte Körner von Hafer, Gerste und Weizen.

Im Winter greifen die Halter*innen oft auf Silage zurück. Silage ist ein Gärfutter und wird aus Grünmais, Rübenblättern und Sonnenblumen oder Futterkohl hergestellt. Da es aber sehr sauer ist, sollte man es nur sehr wenig verfüttern.

Äußerst wichtig ist der Mineralstoffbedarf der Ziegen. Dieser wird mit Mineral- und Salzlecksteinen abgedeckt. Dabei muss man auf die Sauberkeit der Lecksteine achten.

Heu besteht aus krautigen Pflanzen, Leguminosen und trockenen Gräsern.

Lagerung des Ziegenfutters

Das Ziegenfutter kann man gemeinsam mit der Einstreu lagern. Besser ist es jedoch, zwei getrennte Räume dafür zu haben. Praktisch ist ein Dachboden mit Luke direkt über dem Stall. So kann man die Einstreu bzw. das Futter gleich in den Stall werfen. Die Luke für das Futter sollte sich dabei optimalerweise über der Raufe befinden. Die Lager müssen sauber und trocken sein, damit keine Schimmelpilze entstehen. Außerdem müssen sie auf Schadnager kontrolliert werden, da diese Krankheiten übertragen.

Futterpflanzen

Futterpflanzen ernten Halter*innen mit der Sense auf der Wiese. Danach kann man sie gleich im Stall verfüttern oder trocknen. Folgende Futterpflanzen eignen sich zur Fütterung von Ziegen:

  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Welsches Weidelgras (Lolium multiflorum)
  • Luzerne (Medicago sativa)
  • Wiesen-Knäuelgras (Dactylis glomerata)
  • Rohrglanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Kohlrübe (Brassica napus subsp. rapifera)
  • Wiesenlieschgras (Phleum pratense)
  • Wiesenklee (Trifolium pratense)
  • Schweden- oder Bastardklee (Trifolium hybridum)
  • Weißklee (Trifolium repens)
  • Zaunwicke (Vicia sepium)
  • Wiesenfuchsschwanz (Alopecurus pratensis)
  • Saat-Esparsette (Onobrychis viciifolia)
  • Futterrübe (Beta vulgaris subsp. vulgaris var. crassa)
Einfach Ziegen halten: Alles zur artgerechten Haltung, Pflege und Zucht

Unser Buch:

Einfach Ziegen halten
Das kompakte Standard-Werk für alle, die mehr über artgerechte Haltung, Pflege und Zucht von Ziegen erfahren möchten.

Ziegenfutter im Sommer

Im Sommer muss kaum zugefüttert werden, weil sich die Tiere hauptsächlich auf der Weide aufhalten. Halter*innen müssen dabei darauf achten, dass die Ziegen wenig bis gar kein taunasses Gras fressen. Dies kann nämlich zu einer Blähung des Bauches und Trommelsucht führen. Deshalb ist es ratsam, im Frühling und Herbst den Ziegen Raufutter (Heu, Futterstroh) zu geben, bevor sie auf die Weide kommen.

Ziegen fressen im Sommer hauptsächlich auf der Weide.

In Milch stehenden Ziegen oder Ziegen, die viel leisten, kann man eine kleine Portion Kraftfutter am Tag geben. Dabei reichen schon 0,5 kg. Davon abgesehen benötigt eine Ziege pro Tag mindestens eine Schubkarre voll Grünfutter in der Raufe. Das kann eine Mischung aus Wiesenschnitt, Brennesseln, Zweigen und Gemüseabfällen sein.

Ziegenfutter im Winter

Im Winter kann man den Ziegen etwas mehr Kraftfutter verfüttern als im Sommer. Auch Saft- und Raufutter müssen genügend zur Verfügung stehen. In den Wintermonaten ist außerdem der Bedarf an Mineralen größer. Viele Vitamine und Mineralien finden sich schon in Zweigen und Trieben von Obstbäumen, Birken, Ulmen und Weiden. Genügt das nicht, so kann man auf einen Mineralleckstein zurückgreifen. Besonders wichtig ist, den Ziegen qualitativ hochwertiges Heu zu verfüttern. Daneben können Halter*innen auch Gemüseabfälle füttern. Verschimmeltes oder Verdorbenes darf jedoch auf keinen Fall verfüttert werden!